Name: Einem Streuner gebührt für gewöhnlich kein Name. Allerdings gab man ihm den Namen 'Strimph' mit auf den Weg, der zwar keine weitreichende Bedeutung hat, aber interessant klingt.
Rasse: Timberwolfmix mit Einschlägen vom Mackenzie-Valley. Allerdings nicht genau rückverfolgbar, dürfte aber die Größe erklären.
Alter: Gut vier Jahre weilt er nun auf Erden
Größe: Mit 87 cm durchaus groß geraten – allerdings nicht zu mager.
Charakter: Wenn man als größter eines Wurfes – als drittes von fünf Welpchen – zur Welt kommt, hat man es für gewöhnlich leicht. Man wird schnell akzeptiert, kann seinen Willen des öfteren durchsetzen und findet auch anderswo schnell Anschluss. Leider aber ist dem nicht immer so, ein Umstand den auch der Rüde im besten Alter schon früh hat akzeptieren müssen. Denn Größe ist bekanntlich nicht alles und so gab es mitunter auch Häme deswegen. Aber mit der Zeit hat er sich daran gewöhnt und nur ein Fünkchen an Reizschwelle ist verblieben. Der Rüde kann durchaus fürsorglich und lieb sein, benötigt dazu aber einen weiten Anlauf. Ausserdem handelt er oft genug und denkt erst dann über die Konsequenzen nach.
Stärken: exzellenter Fischer guter Blick Kräftig genug versiert im Gefecht
Schwächen: Launisch Mitunter etwas zu kompliziert in seiner Ausdrucksweise übertreibt es oft mit Zynismus wie Sarkasmus kein passabler Landjäger
Geschichte:
Nahezu jede geschichte beginnt entweder mit dem Urknall oder der Geburt. Hier gab es erst einen Urknall, etwas über sechzig Tage später dann die Geburt, die quasi ein zweiter Urknall war. Nicht nur, dass sich der verlotterte Zottel als erster aus der Mama schob, er hatte auch am meisten abbekommen und war leidlich groß geraten. Natürlich gelang es ihm in der Anfangszeit, diesen Umstand gut zu verbergen, doch je größer und umsorgter er wurde, umso mehr kristallisierte sich eine nicht zu leugnende Schlaksigkeit heraus. Den geschwistern war das etwas zu groß geratene Brüderchen ein wenig unheimlich und wurde gleich zu Beginn getriezt. Doch der junge Rüde, der Kräftiger und kräftiger wurde, begann irgendwann, sich zu wehren – und zwar körperlich wie auch geistig. Denn entgegen der Vermutung, dass der Große eher zu den langsameren Denkern zählte, besaß er eine Bauernschläue die ihresgleichen suchte. Immer wieder wurde den jüngeren Futter stibitzt und sich selbst einverleibt – ein Schwesterchen machte dies nur ein halbes Jahr mit. Da sie ohnehin nicht zu den begabtesten Jungjäger zählte, ging sie schließlich ein. Das Rudel in dem der Rüde aufwuchs, verkraftete den Verlust der keiner war ohne Probleme und lobte den Schlingel eher noch für sein Verhalten. Eines Tages wurde ein großer stattlicher Rüde aus ihm werden, ein Alpha wie er im Buche stand. Aber der Weg bis dahin war weit und ließ den rest der Geschwisterbande auf der Strecke bleiben – allerdings war der Rüde hieran ziemlich unschuldig, denn jene kamen bei der Jagd um. Eine Jagd an der der Große schon nicht mehr teilgenommen hatte, denn seine Zeit im besagten Rudel war ein für allemal vorbei. Der Abschied fiel letztlich leichter als gedacht und Strimph, wie er nun genannt wurde, begab sich auf die Wanderpfade. Nicht nur dem Betrachter mochte der Name seltsam vorkommen, auch der Schlaks selbst legte diesen bald ab und ließ sich nur 'Wolf' rufen. Ein Streuner wie er im Buche stand war er nun und setzte seinen Weg fort. Zu den Dörfern der Menschen, auf der Suche nach Futter, einem Platz zum schlafen und...nein, keinen weiblichen Genossen. Aber auch keinen Rüden, denen noch mehr aus dem Weg gegangen wurde.
Doch auch wer nicht suchte wurde mitunter fündig und der Rüde blieb seinem Prinzip treu, alles im Leben mitzunehmen solange es nichts kostete. Dazu gehörte auch das ein oder andere Techtelmechtel, dessen mögliche Folgen den Großen herzlich wenig interessierten. Dazu war er innerlich einfach zu unreif, um zu begreifen, was er dort auslöste. So lebte er in besagtem Dorf und drumherum, betätigte sich als Jäger und..Charmeur. Wäre er nicht wölfischer Abstammung gewesen, wäre das ganze ungleich schwerer geworden. Doch die Monate zogen ins Land, Jahre wurden daraus – wenngleich nicht viele – und der Rüde zog weiter, zog aus um neues zu entdecken. Und es gab sehr viele Dinge, die er nicht kannte – wie ihm schon bald auffiel. In einem Wald und dessen Umgebung zu leben war mit nur wenigen anderen Dingen zu vergleichen; das Stadtleben gehörte eindeutig nicht dazu, weil es im vergleich meilenweit abfallen würde. Strimph stakste weiter, ließ sich schließlich unter einer Pappel nieder und betrachtete dies heimlich als seinen Rudelplatz. Der Sommer zog vorrüber, der Herbst kam und anschließend auch der unvermeidliche Winter. Bauch und Verstand meldeten sich, wollten den Rüden zurück zum Dorf lotsen, doch irgendetwas hielt ihn hier, ließ ihn zögern.
Dieses 'etwas' entpuppte sich als durchwegs entzückendes und gleichsam zurückhaltendes Wesen. Dem Winter war natürlich die Ranz gefolgt und so zeigte sich nicht nur von platonischer Seite aus Interesse an der Fähe, die irgendwie eine Art für sich war. Als trotz – oder gerade wegen – ihrer Naivität schließlich das unvermeidliche passierte – nicht ein, nicht zwei, sondern geschlagene drei mal – begannen sich die Wege auch schon wieder zu trennen. Sonderlich zahm und zuvorkommend war Strimph nicht mit Yama umgegangen, was allerdings eher daran lag, dass er es kaum anders kannte. So zog jene also wieder ihrer Wege und für den Rüden lief das Leben ganz normal weiter. Bis der Tag kam, an dem er sich auf den Weg machte, gar nicht einmal so weit. Die Spur war ja immerhin kaum zu verfehlen...